Sonntag, 20. April 2014
Fluch der Karibik, Der Schatz des verlorenen Volkes Chapter 3, Chapter 4
Gleich zwei Kapitel, viel Spaß!
Chapter 3:

Der Sturm hatte sich gelegt und die Dauntless hatte den Hafen von Tortuga wohlbehalten erreicht. Glück für Norrington, Pech für Jack Sparrow. Der Commodore war an Land gegangen und tatsächlich, in einer Kneipe hatte er einen Säufer gefunden der ihm von Jack Sparrows Erkundigungen und seiner Abreise erzählte-natürlich gegen eine Menge Rum. Angeblich war der verfluchte Kerl auf der Suche nach dem Schatz der Schätze, dem Schatz eines Volkes, das längst vergessen und verloren war. So lange war das Volk schon ausgelöscht, dass niemand mehr sich an seinen Namen erinnerte, doch die Legende des Schatzes und eine Karte hatten überlebt. Eine Karte, die offenbar Sparrow hatte… Ärgerlich schnalzte Norrington mit der Zunge, es schien als wäre dieser unsägliche Pirat ihm schon wieder einen ganzen Schritt voraus! Zumal er auch noch diesen verfluchten Kompass hatte, der nicht nach Norden zeigte, sondern den Weg zu dem was der Träger sich am meisten wünschte… Der Commodore lief zu seinem Schiff zurück und befahl Gilette zu sich: „Gilette, gebt sofort Anweisung Sparrow zu verfolgen, wir müssen uns beeilen. Offenbar ist er zur Isla de muerta unterwegs…“ Gilette erbleichte bei der Erinnerung an die fürchterliche Schlacht mit den untoten Piraten, die so viele Opfer gefordert hatte. Er wagte es zu widersprechen: „Aber die Insel kann nicht gefunden werden…“ womit er sich jedoch nur einen scharfen Blick und eine knappe Erwiderung von Norrington einhandelte: „…außer von denen die wissen wo sie liegt, das ist mir bekannt. Ebenso ist mir aber auch bekannt wo sie liegt, wie euch auch, denn wenn ich mich recht entsinne wart ihr dabei als wir dort kämpften. Gebt den neuen Kurs bekannt.“ Gilette senkte den Blick und gehorchte dem Commodore, den er schon lange kannte und schätzte. Er war jedoch der Meinung dass der Hass des Commodores auf Jack Sparrow aus seiner Sicht nicht begründet war, sich schon in einen Wahn steigerte. Aber vielleicht gab es ja etwas in des Commodores Vergangenheit von dem er nichts wusste, und das diesen Hass rechtfertigte.
Jack Sparrow stand an Deck seiner geliebten Pearl, das Steuer in der Hand und blickte zum Horizont. Er liebte die See und er liebte dieses Schiff, nie hatte er etwas anderes gewollt als das. Dennoch, in letzter Zeit schlich sich immer häufiger Angelica in seine Gedanken, wie jetzt. Jack bedauerte nicht was er getan hatte, er hätte nie zugelassen dass sie für ihren grausamen und egoistischen Vater starb, auch wenn er dafür mit Angelicas Hass leben musste. Die Frau bedeutete ihm mehr als gut war, und das bereitete Jack schon lange Kopfzerbrechen. Er schüttelte den Kopf. Sie hasste ihn, und das mit Recht, er sollte endlich aufhören an sie zu denken. Er hatte die Pearl, die See, Gold, Rum und schöne Frauen, er hatte alles und doch… Jack schloss die Augen und fühlte wie der Wind in seine Kleidung fuhr und salzige Gischt seine Haut benetzte. Er musste lächeln und schlug die Augen wieder auf. Egal was Angelica für ihn momentan empfinden mochte, immerhin hatte sie noch kein einziges Mal versucht ihn zu töten oder eine Meuterei anzuzetteln, sie hatte sich gut benommen. „Land in Sicht!“ erscholl plötzlich der Ruf vom Krähennest und riss ihn aus seinen Gedanken. Gut! Sie waren da. Die Isla de Muerta lag vor ihnen, kalter schwarzer Fels, gefährliche Strömung. Schon mancher Seemann hatte hier seinen Tod gefunden…und so manches Schiff lag auf dem Grund des Meeres. Höhlen durchzogen das massive Gestein, und in diesen Höhlen lagerten unglaubliche Schätze-nur waren sie verflucht. Das verfluchte Aztekengold verhinderte das jeder der es an sich nahm starb, verwandelte ihn jedoch auch in ein Monster, das weder essen noch trinken oder fühlen kann. Warum also waren sie hier? Nun, auf der Karte war eine Art Schlüssel in Form eines Schmuckstücks festgehalten, außerdem die Koordinaten der Isla de Muerta. Diesen Schlüssel brauchte man offenbar um den von Jack begehrten Schatz zu finden, und das war der Grund warum er sich erneut an diesen Ort gewagt hatte, trotz der schmerzhaften Erinnerung an viele verlorene Crew Mitglieder. Nebel schwebte bleich über das kalte Wasser, gespenstische Stille lag über der verfluchten Insel. Die Black Pearl ankerte in der Nähe des Höhleneingangs und die Mannschaft ließ schweigend ein Beiboot für Jack herab. Auch Angelica ließ es sich nicht nehmen mitzukommen, was ihr einen leicht genervten Blick des Captains eintrug. „Liebes, das ist viel zu gefährlich und…“ Er wurde unterbrochen: „Ich bin die Tochter von Blackbeard Jack, denkst du wirklich ich hätte Angst vor einer Insel?!“ Jack schwieg und begann zu rudern. Das kleine Boot glitt sanft über das stille Wasser und brachte sie zum Eingang der Höhle, dort ruderte Jack geschickt durch das Labyrinth artige System von Kanälen, die sie durchzogen. Unter der Wasseroberfläche glitzerten dann und wann Goldmünzen, Edelsteine und Schmuck, doch keiner der beiden machte Anstalten etwas mitzunehmen. Am Rand des Kanals tauchten hin und wieder Skelette auf, halb verwest oder vollständig skelettiert, viele hielten ihre Waffen noch in den Knochenhänden, leere Augenhöhlen schienen sie zu beobachten. Dann waren sie am Ziel: vor ihnen erhob sich der Schatz der Azteken, Cortez verfluchtes Gold. Kelche, Ketten, juwelenbesetzte Waffen, seltsame Objekte aus purem Gold und unglaublich viele Münzen bildeten Berge, und auf der Spitze des höchsten stand die steinerne Truhe, die mit den verfluchten Medaillons gefüllt war, die einst Barbossa und seine Crew verflucht hatten als sie in ihrer Gier alle stahlen. Barbossas Leiche, die daneben gelegen hatte, war verschwunden und Jack war froh dass er seinen Feind nicht halb verwest sehen musste, trotz allem was er ihm angetan hatte. Angelica und er verließen das Boot und begaben sich auf die Suche nach dem Schmuckstück, beide wussten von der Abbildung auf der Karte wie es aussah. Jack klappte seinen Kompass auf und wartete, die Nadel rotierte und verharrte dann. Er ging in die angezeigte Richtung und sah sich um, Angelica gesellte sich zu ihm und begann die Haufen zu durchsuchen. Klirrend landeten mehrere Statuen auf dem Boden, eine Krone und ein Haufen Münzen folgten, da sahen sie es. Es war eine Kette mit einem Anhänger, beides aus Gold und mit Diamanten besetzt, der Anhänger zeigte ein seltsames Symbol, das in der Sprache des Volkes das das Schmuckstück geschaffen hatte sicher etwas bedeutet hatte, jetzt aber einfach nur eine hübsche Verzierung war. Jack und seine schöne Begleiterin griffen gleichzeitig danach, beider Hände schlossen sich im selben Moment um die Kette. „Angelica Liebes, gib es mir.“ Jack sah sie auffordernd an, sie dachte jedoch nicht daran zu gehorchen. „Nein, gib es mir Jack. Ich werde es für dich aufbewahren.“ Sie lächelte ihr süßestes Lächeln. „Du würdest mich nur betrügen, gib schon her!“ Er riss an der Kette und fast wäre es ihm gelungen sie an sich zu nehmen, aber rasch packte die Frau fester zu. „Vergiss es!“ Jack zog sein Schwert „Liebes, ich will dir nicht wehtun! Gib mir die Kette.“ Fauchend ließ sie los, er hatte ihr ihr eigenes Schwert in weiser Voraussicht abgenommen. „Du bist unfair Jack, ich bin unbewaffnet!“ Er grinste nur. „Pirat!“ erinnerte er sie und ging zum Boot zurück. „Kommst du Liebes?“ Angelica folgte ihm, allerdings schmollend und ihn keines Blickes würdigend. Schweigend ruderten sie zurück zur Pearl und gingen an Deck. „Master Gibbs, irgendwelche besonderen Vorkommnisse?“ fragte er seinen ersten Maat und langen Freund, dieser verneinte und fragte neugierig: „Habt ihr denn gefunden was ihr gesucht habt Captain?“ Jack machte eine unbestimmte Handbewegung und nickte dann. „Allem Anschein nach ja. Nun, ich werde mich zu Bett begeben, ich bin müde. Was Angelica angeht…sie kann in der Bilge übernachten.“ „Was!?“ Angelica fuhr auf, die Bilge war ein Ort an dem Gefangene eingesperrt wurden, oder aufsässige Crew Mitglieder, es war schmutzig, dunkel und feucht. „Jack, das kannst du nicht machen!“ beschwerte sie sich, doch er verdrehte nur die Augen und gab Gibbs ein Zeichen. „Liebes, ich hätte andernfalls Angst nicht mehr aufzuwachen…“ Empört wehrte sie sich, doch Joshamee Gibbs war wesentlich kräftiger als die zierliche Frau und schleppte sie unter Deck. Eine Weile hörte man Angelica laut keifen, dann schwieg sie und der Captain der Black Pearl ging erleichtert in seine Kajüte, wo Rum auf ihn wartete. Fast zärtlich streichelte er die Flasche, Rum half immer, egal wobei und er redete nicht. Ein großer Vorteil, gegenüber Frauen. Er dachte an Angelica und bereute schon fast sie in die Bilge gesperrt zu haben, doch die Vorstellung noch vor dem Morgengrauen ein Schwert im Rücken stecken zu haben hielt ihn davon ab sie zu befreien. Ach je, musste sie sich auch so aufführen? Aus diesem Weib wäre doch nie im Leben eine Nonne geworden, sie war viel zu temperamentvoll! Was Norrington wohl gerade machte? Sicher war er wieder hinter ihm her, der Gedanke amüsierte Jack. Er mochte den ständigen Wettbewerb und die fruchtlosen Versuche des Commodores ihn zu töten, ohne einen Widersacher wäre ihm längst langweilig. Denn der Commodore war ein durchaus ernstzunehmender Gegner, er war klug und intrigant, verstand sich gut auf Erpressung und war ein hervorragender Soldat, dennoch würde er ihn so schnell nicht am Galgen sehen. Jack ahnte nicht wie nah sein Erzfeind ihm schon war, hätte er es gewusst hätte er sich beeilt wegzukommen. Denn James Norrington und die Dauntless kamen immer näher und würden sie bald erreichen…

Chapter 4:

„Schiff voraus!“ schrie die Wache aus dem Krähennest herab, „Es ist die Black Pearl!“ „Endlich. Kurs nehmen!“ Commodore Norrington war überaus zufrieden mit sich, es war ihm gelungen den Piraten zu finden und er würde bald nahe genug sein, ihn in eine Seeschlacht zu verwickeln. Die Black Pearl, ahnungslos und direkt vor ihm, ein Anblick auf den Commodore Norrington lange gewartet hatte. „Sobald wir nah genug dran sind, greifen wir Sparrow und seine Bande an, sorgt dafür dass die Kanonen geladen sind“ wies er Gilette an, der direkt neben ihm auf Anweisung wartete. Dieser salutierte und eilte los um den Befehl durchzugeben. Reglos betrachtete der Commodore das vor ihm liegende Schiff, das schnellste Schiff der 7 Weltmeere. Es würde sich auch in der Flotte der Navy ausgesprochen gut ausmachen…bald. Nur Geduld. „Commodore, Sir, wir sind jetzt nah genug um auf sie zu schießen, die Position ist günstig, das Schiff liegt mit voller Breitseite zu uns. Feuer?“ Der Commodore nickte kurz: „Feuer. Zeigt ihnen wer der stärkere ist.“ Im nächsten Augenblick erfüllte das donnern der Kanonen die Luft und mehrere Geschosse trafen die Pearl. Holz splitterte und die Schreie der aus dem Schlaf gerissenen Piraten waren zu hören. Der Überraschungsmoment war ganz klar auf Seiten der Navy, offenbar hatten die Piraten sich sicher gefühlt…
Jack erwachte vom Kanonendonner, er sprang aus dem Bett und rannte an Deck. Dort war das Chaos ausgebrochen, überall schlugen Kugeln ein und die Männer rannten panisch durcheinander“ Erwidert das Feuer!“ brüllte er und die Mannschaft, froh Befehle zu haben, gehorchte sofort. In Windeseile wurden die Kanonen der Pearl geladen und abgefeuert, Norrington war wenig überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet dass Jack Sparrow so leicht aufgeben würde. „Feuer einstellen, ich will das Schiff!“ befahl er und die Kanonen schwiegen. Sofort schwangen die Soldaten sich an Seilen und mit Enterhaken an Bord der Pearl, schwer bewaffnet mit Schwertern, Pistolen und Entermessern. Diesmal aber war die Crew gewappnet und erwartete die Angreifer mit einem Kugelhagel, der etliche Soldaten tötete oder kampfunfähig machte. Dann stürzten sie sich ins Gefecht, Mann gegen Mann. Es herrschte Chaos, alle kämpften um ihr Leben, nur Norrington nicht. Er zog es vor Sparrows Untergang von fern zu beobachten, doch plötzlich verlor er ihn aus den Augen. Wo war der Pirat? Der Commodore fuhr herum als hinter ihm eine Planke verräterisch knarrte und riss sein Schwert aus der Scheide. Er stand Sparrow, dessen Augen funkelten, persönlich gegenüber, und das alleine. „Commodore, wie komme ich schon wieder zu der Ehre?“ fragte der Pirat mit einem frechen Grinsen. „Ihr seid verhaftet Sparrow!“ meinte er so autoritär wie möglich, doch Sparrow blieb auf fast verächtliche Weise ruhig. „Ich bin nicht sicher ob ich euch da zustimme… ganz so leicht kann ich es euch nun auch nicht machen.“ Damit griff er an. Der Stil des Piraten war exzellent, Norrington musste sein ganzes Können aufbieten um ihm standhalten zu können, dennoch wurde er langsam zurückgedrängt. Schlag um Schlag, Parade um Parade. Verbissen kämpften die beiden Feinde, es gelang Norrington Boden zurückzugewinnen, jedoch nicht die Oberhand zu bekommen. Jack schaffte es den Commodore in eine Ecke zu drängen und ihn schließlich zu entwaffnen. Seine Crew hatte in der Zwischenzeit die des Commodores überwältigt und hatte die Überlebenden gefesselt. Jack grinste. „Ich habe unser kleines Spielchen wie immer genossen, aber ich fürchte euch dürfte der Ausgang weit weniger gefallen als mir.“ Die Miene des besiegten Commodores war bar jedes Gefühls als er und seine Männer ohne Waffen und Wertgegenstände zurückgelassen wurden und Jack Sparrow samt Black Pearl vor seinen Augen davon segelte, doch innerlich kochte er vor Wut.

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